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Samstag, 17. September 2022

Der deutsche Idealismus

Deutscher Idealismus

Als Deutscher Idealismus wird die Epoche der deutschen Philosophie von Kant bis zu Hegel und zum Spätwerk Schellings bezeichnet. Als zeitliche Rahmendaten gelten meist das Erscheinen von Kants »Kritik der reinen Vernunft« (1781) und der Tod Georg Wilhelm Friedrich Hegels (1831).

Der Deutsche Idealismus war um die Wende des 18. zum 19. Jahrhundert in Deutschland die vorherrschende philosophische Strömung, die sich zur Aufgabe gesetzt hatte, in einem die verschiedenen philosophischen Sparten (Erkenntnistheorie, Logik, Naturphilosophie, Ethik, Staatslehre und Metaphysik) umfassenden Gesamtentwurf („System“) das Ganze der Welt auf „wissenschaftliche“ Weise erschöpfend zu erkennen und darzustellen.

In Auseinandersetzung mit den von Immanuel Kant in der »Kritik der reinen Vernunft« 1781 aufgeworfenen Problemen entstand eine Fülle sich abwechselnder Systementwürfe, wobei die Werke von Johann Gottlieb Fichte, Hegel und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling eine zentrale Stellung einnehmen. Der Deutsche Idealismus stand mit der Dichtung der Weimarer Klassik und der Romantik in vielfältiger Wechselwirkung.

Den deutschen Idealismus zu definieren, ist entweder unmöglich oder es ist die historische Darstellung des nachkantischen Idealismus. Er beginnt mit dem Versuch Kants Transzendentalphilosophie zu systematisieren und den Zusammenhand der Kategorien aus - jeweils anders gedacht - einem Prinzip herzuleiten, mal aus den Satz des Bewußtseins (Reinhold), aus dem reinen Ich (Fichte, teilweise Schelling), aus dem Absoluten als Identität von Subjekt und Objekt, die jeweils wieder bei Schelling und Hegel konträr gedacht werden und bei Schelling schließlich in einer geschichtlichen Philosophie (postive Philosophie) mündet.

Mit Evolutionstheorie im Sinne einer Historie von Arten hat das jedenfalls nichts zu tun, weil es um Evolution von Denkbestimmungen geht, die zwar kategorial auch geschichtliche Evolution denkbar machen, aber nicht als Realgeschichte, sondern als begriffliche Genesis.

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