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Samstag, 1. Februar 2020

»Der Philosoph der Freiheit« von Klaus Vieweg

»Der Philosoph der Freiheit«

Pünktlich zu Beginn es Hegel-Jahres und anläßlich Hegels 250. Geburtstages im August ist die Hegel-Biografie von Klaus Vieweg erschienen.

Jedes Jahr am 14. Juli soll Georg Wilhelm Friedrich Hegel ein Glas Champagner auf den Beginn der Französischen Revolution getrunken haben. Diese Revolution war das sein Leben und Denken prägende Ereignis. Das Grundmotiv der Freiheit durchzieht den gesamten Denk- und Lebensweg des bedeutendsten Philosophen des 19. Jahrhunderts. Zu Hegels 250. Geburtstag erscheint die erste umfassende deutschsprachige Biographie dieses Meisterdenkers seit 175 Jahren.

Nach Kindheit und Jugend in Stuttgart und Studium im benachbarten Tübingen ging der junge Philosoph zunächst als Hofmeister nach Bern und nach Frankfurt am Main. Die akademische Laufbahn begann mit einer Privatdozentur in Jena, wo Hegel eng mit dem einstigen Tübinger Komilitonen Schelling zusammenarbeitete. Erst nach zwei kurzen Stationen in Franken ereilte ihn der Ruf nach Heidelberg. 1818 schließlich wurde Hegel Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Johann Gottlieb Fichte im königlich-preußischen "Mittelpunkt" Berlin, wo er zum herausragenden Philosophen des Zeitalters aufstieg.

Hegels so ausgreifender wie beweglicher Geist war Widerspruchsgeist. Denn Philosophie war für ihn gelebtes Krisenbewusstsein, Denken eines in Widersprüchen, eine ständig bewegte, in Bewegung gehaltene Reflexion. Hegel betonte ebenso ausdrücklich, daß sich das Denken, etwa nur über das Hier und das Jetzt, oder aber das Sein oder das Werden, die Freiheit und die unveräußerlichen Freiheitsrechte, über Recht, Moral oder Sittlichkeit, Religion oder Ästhetik nicht popularisieren, geschweige denn „plattmachen“ ließe.


Gemäß Hegel ist Philosophie die Zeit in Gedanken gefasst. - Der in Jena lehrende Philosoph Klaus Vieweg zeichnet in dieser Leben und Werk Hegels gleichermaßen würdigenden großen Biographie ein neues Bild des bedeutendsten Vertreters des deutschen Idealismus.

Der Autor ist ein ausgewiesener und enthusiastischer Hegelianer. Er sagt es deutlich. Wenn er nun einen Text des Philosophen darstellt, so benutzt er die Hegelianische Terminologie. Er tritt nicht einen oder zwei Schritte zurück um die Gedanken und vor allem die Begrifflichkeit "von außen" darzustellen und sie in die nicht hegelianische Sprache zu übersetzen.

Hegel ist sicher philosophiegeschichtlich von Bedeutung, aber die »Phänomenologie des Geistes« gleich als Jahrtausendwerk zu bezeichnen, zeugt von sehr begrenzten philosophiegeschichtlichen Kenntnissen. Hegel lockt heute keinen (philosophischen) Hund mehr hinter dem Ofen hervor.

Literatur:


Hegel: Der Philosoph der Freiheit
von Klaus Vieweg