Nach dem Studium ging der junge Philosoph zunächst als Hofmeister nach Bern und nach Frankfurt am Main. Die akademische Laufbahn begann mit einer Privatdozentur in Jena, wo Hegel eng mit dem einstigen Tübinger Kommilitonen Schelling zusammenarbeitete. Erst nach zwei Stationen in Franken ereilte ihn der Ruf nach Heidelberg. 1818 schließlich wurde Hegel Nachfolger auf dem Lehrstuhl von Johann Gottlieb Fichte im königlich-preußischen "Mittelpunkt" Berlin, wo er zum herausragenden Philosophen des Zeitalters aufstieg.
Hegel war als Hauslehrer in Bern todunglücklich und wurde depressiv. Als Magister in Frankfurt war es ihm leidlich wohl, materiell und ideell, an der Seite seines Freundes Hölderlin. Hegel pflegte seine Freundschaften aus Studientagen, mit Hölderlin und Friedrich Wilhelm Joseph Schelling, dem Wunderknaben, hauste er in Tübingen in einer Studentenbude – eine beispiellose Versammlung, sogar gemessen an dieser Ära der Dichter und Denker. Die Freundschaft zu Hölderlin, die noch in der Umnachtung des Dichters aufflackerte, geriet dem Denker aus dem Blick.
Hegel wurde Professor für Logik und Metaphysik an der noch jungen Universität in Berlin. Nachdem Hegel seine Stelle an der Universität angetreten hatte, hing an seiner Tür gelegentlich ein Zettel: "Die Vorlesung muss heute ausfallen, da der Herr Professor mit dem Nachdenken nicht fertig geworden ist."
In Berlin, in dem die Universitätsgründung erst zehn Jahre zurück lag, kam er von 1818 an zunächst nur stockend voran, was auch an seinem Vortragsstil lag, der so umständlich war, daß ihm Goethe Jahre zuvor auf einen Rat Schillers hin einen Rhetoriklehrer empfahl. Der Erfolg stellte sich langsam ein, seine Popularität wuchs, unüberhörbar am „Hegel-Slang“.
Literatur:
»Hegel: Der Weltphilosoph« von Sebastian Ostritsch
Hegel: Der Philosoph der Freiheit von Klaus Vieweg
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